Die Grafik - Fortsetzung
Interessantes gibt es aber noch zum Grafik-Stil zu berichten. Dass Blut eine wichtige Rolle spielen wird haben wir ja bereits erwähnt. Allerdings fanden wir, dass der Rest des Spiels (noch?) nicht zur neuen, erwachsenen Marketingstrategie passt. Im Spiel ist vieles etwas comichaft übertrieben. Da gibt es Schwerter die größer sind als die Krieger die sie tragen und Zauber die farbenfroher sind als Pippi Langstrumpfs Villa Kunterbunt.
Sammelfieber
Wie wir es von Online-Rollenspielen oder Diablo kennen, werden auch in Dragon Age die Items, Waffen und Ausrüstungsgegenstände eine wichtige Rolle spielen. BioWare hat dazu einfach die bekannten Prinzipien, entsprechend angepasst, eingebaut. Je weiter man in der Geschichte voranschreitet, umso besser werden die Items. Bei besonders schweren Aufgaben, warten auch besonders wertvolle Belohnungen und nicht zu letzt haben die Entwickler das Level- und Set-System von World of Warcraft teilweise übernommen. Was wir bisher sehen konnten, machte auf uns aber einen sehr guten Eindruck. Die Auswahl für den Krieger umfasst beispielsweise Stahl-, Leder-, und Plattenrüstungen. Und dazu kommen natürlich noch die besonderen Sets, die auch wir natürlich noch nicht zu sehen bekamen.
Das Interface auf der Xbox360 ist übrigens sehr gut gelungen. Große gutlesbare Texte, einfache Steuerung, automatische Vergleiche wann immer man eine Rüstung oder Waffe näher betrachtet – das passt. Dragon Age wird auf den Konsolen sicher nicht nur eine schlechte Portierung sein. Zum Interface der PC-Version lässt sich leider noch wenig sagen, da wir es praktisch nicht zu Gesicht bekamen. Erfahrungsgemäß wird es aber mit mehr Wahl-Möglichkeiten ausgestattet sein.
Talente & Skills
Einen letzten wichtigen Punkt wollen wir euch aber nicht vorenthalten: Das Skill- und Talentsystem. Die gute Nachricht: Es wird viele Skills geben. Die schlechte Nachricht: Das Skill-System wird recht einfach sein. Das bedeutet, dass es zwar eine große Auswahl an Skills und Talenten gibt, allerdings lassen sich diese grundsätzlich nur in vier Stufen steigern. Verzweigungen, andere Skills als Vorbedingung oder gar Entscheidungen zwischen zwei Skill-Linien wird es nicht geben. BioWare will damit vermutlich die Komplexität senken und verhindern, dass man sich groß „verskillen“ kann. Unterscheiden tut das System Skills, als aktive Fertigkeiten und Talente als passive Effekte auf den Spieler. Zusätzlich basieren diese erlernbaren Fähigkeiten auf Rollenspiel-typischen Charaktereigenschaften wie Stärke, Geschicklichkeit, Konstitution oder Wissen. Zauberern steht das übliche „Mana“ als Energie-Quelle zur Verfügung, Krieger zehren bei ihren Spezialattacken vom neu eingeführten „Stamina“. Fast unnötig zu erwähnen ist es, dass es natürlich Tränke, Ringe, Rüstungen und andere magische Gegenstände geben wird, die alle möglichen Effekte auf die Werte es Spieler haben werden.
Jetzt wird’s ernst
Nachdem der Oger auf „leicht“ keine Chance gegen uns hatte, wollen wir uns jetzt auf dem harten Schwierigkeitsgrad versuchen. Das Spiel lädt. Wir warten. Und wieder steht der Feind vor uns. Doch diesmal sind wir wirklich gewappnet. Unsere Zauberin schockt den Oger mit einem Eiszauber und wir wechseln schnell auf einen der Krieger. Zwei, drei Spezialschläge und wir müssen zurückwechseln um den Eiszauber zu erneuern. Jetzt noch einen Blitz hinterher und das Heilen nicht vergessen. Ein harter Kampf, und dann: Der Krieger setzt zum Schlag an, springt dem Oger an die Kehle und durchstößt sie mit seinem Schwert. Blut spritzt. Das Monster sinkt zu Boden und wir haben gesiegt!
Sweils Fazit:
Dragon Age: Origins verspricht auf jeden Fall ein richtiger Rollenspiel-Kracher zu werden. Handwerklich macht das Spiel alles richtig und wenn die Story auch nur halb so gut wird wie es uns ständig versichert wird, kann eigentlich nichts mehr schiefen. Alle alten Party-RPG-Hasen werden aber wehmütig der Komplexität hinterher trauern, denn der Baldur’s Gate Nachfolger ist deutlich Action-lastiger und taktisch weniger anspruchsvoll. Für BioWare ist das ein sicheres Konzept um neue Fans zu gewinnen, ohne die alten wirklich zu vergraulen. Ein paar Tränen werde ich aber trotzdem verdrücken…