Spielerlebnis
Auf der Gamescom 2009 in Köln hatten wir zum ersten Mal die Möglichkeit, die PC und Konsolen Versionen von Dragon Age: Origins länger anzuspielen. Zur Verfügung stand uns eine Fassung, in der sämtliche Origins enthalten waren. Einige davon konnten wir sogar vollständig spielen.
Auch wenn wir so also einen wirklich detaillierten Eindruck vom Spiel bekommen konnten, noch eines vorneweg: Die Origins nehmen in Dragon Age auch die Rolle des Tutorials ein. Es sind kleine, sehr spannende und in sich abgeschlossene Geschichten, durch die der Spieler recht linear geführt wird und dabei alle Spielelemente kennenlernen soll. Aber fangen wir vorne an…
Am Anfang war das Wort. Das ist auch bei Dragon Age so. Denn bei der Charaktererstellung muss man sich auch zwischen einer von sechs Stimmarten entscheiden. Überhaupt ist die Charaktererstellung unglaublich detailliert. Von Augenfarbe über MakeUp (!) bis hin zu Größe und Position der Wangenknochen ist wirklich alles Erdenkliche einstellbar. Übrigens passiert es leicht, dass man 10 Minuten oder mehr daran sitzt, seinen Helden zu erstellen – ganz einfach weil der Editor so begeistert. Doch danach geht es endlich richtig los. Jede Origin-Story wird mit einem kleinen Video (die wir schon Großteils schon aus den Vorstellungsvideos kennen), und einem daran anschließendem Gespräch eingeleitet. Es fällt gleich auf, dass Gesprächen eine wichtige Rolle in Dragon Age zufallen wird. Sie sind bemerkenswert ausführlich gehalten, ein Alleinstellungsmerkmal in der sonst so schnellen Welt der Videospiele.
Die ersten Schritte in der Welt fallen dann ziemlich leicht. Die Steuerung ist Rollenspiel typisch und sehr eingänglich, vor allem auch auf Xbox 360 und PS3. Für die Konsolen wurde das komplette Interface überarbeitet, so dass es sich echt nach Konsole anfühlt. Ziemlich schnell wird man auch in die ersten kleinen Kampfszenen verwickelt. Hier zeigt sich wieder, dass Dragon Age deutlich actionlastiger ausgelegt ist, als andere BioWare Titel. Die Partymitglieder greifen selbständig an, sobald man den Angriff befohlen hat, Spezialfähigkeiten muss man immer dann ausführen, wenn man sich braucht. Ein Aufreihen ist nicht möglich. Gerade nicht kontrollierte Gruppenmitglieder führen sämtliche Aktionen von selber aus und weitere Verhaltensweisen sind durch unglaublich detaillierte Einstellungen möglich. (À la „Trinke kleinen Heiltank wenn Lebensenergie unter 20%“). Das macht das Kämpfen einfacher und vor allem schneller. Wie einem das gefällt, muss aber letztlich jeder für sich selbst entscheiden.
So ziemlich das Wichtigste an einem Rollenspiel ist die Atmosphäre, das Gefühl für seine Helden und die Welt in der sie bestehen müssen. Dragon Age setzt das zumindest in Origins perfekt um. Ohne zu übertreiben, kann man sagen, dass einfach alles passt. Der Spieler wird buchstäblich in die Welt hineingerissen und da er auch sofort in sie einbezogen wird, fühlt er sich wie zu Hause. Die NPCs und die Levelgestaltung passen perfekt zu den Charakteren. Durch die Entscheidungen identifiziert man sich sofort mit der Welt. Es fällt wirklich schwer, dieses großartige Gefühl genauer zu beschreiben. Und damit hat Dragon Age: Origins - zumindest für uns – schon das wichtigste erreicht.