Tag 1:
Wir erreichten die Tannenburg ohne großartige Zwischenfälle, nur die Beschilderung dorthin war etwas klein. Die Burg lag leicht versteckt nahe dem Ort Nentershausen im schönen Hessen.
Leider spielte uns das Wetter einen Streich und gerade an diesem Wochenende gab es Minusgrade und starken Schneefall. Nichts desto trotz stürzten wir uns in das kleine Abenteuer, um zu echten Grauen Wächtern ausgebildet zu werden. Kurz nach 18 Uhr traten wir dann tapfer durch die Burgpforte und wurden sehr nett von Olli Cypra dem EA-Community Manager begrüßt und durch die Burg geführt. Unser Schlafgemach war natürlich standesgemäß sehr karg und leider auch extrem kalt. Aber da wir am Anfang unserer Wächterausbildung standen, beschwerten wir uns nicht.
Nachdem wir uns nun in der Burg auskannten, durften wir uns an Krügen voll Bier aufwärmen und fanden uns im Schankraum ein. Bereits hier wurde uns bewusst, dass es sich bei den Anwesenden um einen bunten Haufen aus Presse, Fans und Fansitebetreibern handelte. Das versprach bereits sehr interessante Gespräche und bewahrheitete sich in den folgenden Tagen auch.
Nach einem kurzen Meet & Greet folgte die Vorstellung des Burgvogtes mit ein paar Erklärungen zum Feuerlegen in der Burg. Wir durften das nicht! Nur weil sonst das alte Gemäuer hätte abbrennen können! Fassungslosigkeit unter den Rauchern brach aus.
Daraufhin folgte das Abendessen in Form eines riesigen Linseneintopfes und rustikalem Brot. Sehr lecker und sättigend, weil die meisten in einem Schlafsaal untergebracht waren, war damit auch gleichzeitig für zusätzliche Wärme in der Nacht gesorgt.
Den Abend verbrachten wir dann mit Gesprächen über Dragon Age und viel Bier und Wein. Fernando Melo, der Online-Producer, stellte sich kurz vor Mitternacht noch tapfer unseren Fragen. Unsere kalten Iso-Matten erwarteten sehnend unsere Ankunft und so ging der erste Tag zur Neige.
Tag 2:
Nach einer viel zu kurzen Nacht starteten wir dann nach einer Dusche in einem Gemeinschaftswaschraum den neuen Tag mit einem guten breitgefächerten Frühstück aus Brötchen, Aufstrich, Obst und viel Kaffee. Danach wurden wir in kleine Gruppen eingeteilt, die dann mit maximal 8 Mann/Frau zu den einzelnen Waffenkursen gelotst wurden. Der Großteil des Tages war für dieses Programm vorgesehen und wir hatten dabei sehr viel Spaß! Begonnen hatten wir mit dem Kurs:
• Schwert/Schild oder Schild hoch, sonst Kopf ab!
Unser Lehrer Flo begann mit der rituellen Begrüßung und verteilte die Waffenröcke, Schwerter und Schilde an uns.
Wir wärmten unsere noch müden Bein- und Armmuskeln auf und begannen dann mit dem tatsächlichen Training. Jippie!
Danach brachte er uns 8 Anwärter/-innen gleich in die Grundaufstellung und erklärte uns, dass wir zu Beginn vielleicht nicht gleich richtig schlagen sollten, um uns nicht allzu doll zu verletzen. Aber manche legten da nicht so viel Wert auf ihre körperliche Unversehrtheit und griffen mit Schmackes an.
Linker Fuß direkt in Sichtrichtung, rechter Fuß nach hinten leicht nach außen. Geht etwas in die Knie, schon steht ihr fest. Rechter Fuß nach vorne, Gewicht verlagern, Fuß drehen, Vorsicht nicht stolpern, nebenbei noch das Schwert schwingen und seinen Schild in Position bringen. Gegenschlag, Parade - Moment warum bin ich jetzt tot? Ich muss doch so und so oder doch ganz anders? Der Kampfablauf sorgte für leichte Verwirrung bei den Teilnehmern. Keine große Sache, wir kriegen das schon hin. Der weitere Verlauf verging wie im Fluge und die 1 ½ h waren leider zu schnell vorbei. Mit einer freundlichen Verabschiedung wurden wir dann ins Freie entlassen.
• Mordaxt – Sehr mörderisch im glatten Schnee
Und ins Freie entlassen war hier wirklich wörtlich zu nehmen. Bei Minusgraden hatten wir unser Training mit der hölzernen Mordaxt auf dem Parkplatz inmitten von Schnee und eisiger Luft. Brrrr, glücklich waren die mit Handschuhen und dicken Jacken!
Gegen die Widrigkeit, mit eisigen Händen die doch recht lange Mordaxt greifen zu können half eigentlich nur Bewegung, nur wurde das durch den Schnee zu unseren Füßen deutlich erschwert. Rutschen, kleine Bewegungen und aufzupassen sich nicht zu verletzen waren angesagt. Ein unvorsichtiger Schritt und Schlag, Blut war geflossen. Ein echter grauer Wächter - mit einer winzigen Abschürfung am Finger! Nach wieder 1 ½ h endete auch diese Erfahrung und wir schlichen uns fröstelnd zum Mittagessen.
Es gab wieder den gleichen Linseneintopf vom Vortag, dennoch blieb er auch gleichwohl schmackhaft. Noch etwas geschlaucht von der vergangenen Nacht übersprangen wir das Bogenschießen und gingen direkt zum Anspielen des Addons über. Deutlich angenehmer für unsere geschundenen Glieder, dennoch sehr spaßig!
• Bogenschießen – Bogen spannen oder erfrieren
Enthalten werden wir euch unsere fernen Eindrücke vom Bogenschießen dennoch nicht. Die Teilnehmer wurden an den Bogen herangeführt und hatten die Wahl zwischen 15, 20 und 35 lbs. 35 lbs sind schon nicht so ganz ohne für jemanden der darin ungeübt ist. Geschossen wurde auf eine Distanz von etwa 5-10 m auf einen Holzpfahl. Die Teilnehmer hatten sehr viel Spass am abschließenden Schnellschuß-Wettbewerb.
• Das lange Schwert – Halt Moment, mein Schwert muss doch irgendwie ganz anders... oder doch nicht?!
Abschließend sammelten wir uns dann wieder im warmen Gemäuer und warteten auf unsere Gefährten, die sich zwischenzeitlich erst einmal mit Kaffee aufwärmen mussten und stellten uns vor. Tom brachte uns dann die vermissten Kumpanen zurück und den Kampf mit dem langen Schwert näher. Die Grundstellung war die Gleiche wie bei Schwert und Schild und wir erzielten sehr schnell Erfolge im Training und es machte wahnsinnig viel Spaß. Hieb von Rechts, Arm durchstrecken, rechter Fuß nach vorne. Vom gegnerischen Schwert abgefangen. Er tritt nach außen und schlägt mit seinem Schwert gegen unseren Kopf, unsere Parade und wir greifen nach dem Schwert und ziehen unsere Klinge nach vorne um dem Gegner das Schwert zu entwinden. Eines der lustigsten und schönsten Kurse an dem Tag.
Nach den anstrengenden Strapazen standen dann wieder kultivierte Dinge an. Ja, ihr habt richtig geraten – Bier. Und das interne Highlight des Wochenendes stand auch noch bevor. Spanferkel-Essen und Corvus Corax live! Gegen 20 Uhr wurden wir nach einer Handwaschung in den Essensraum vor gelassen und nahmen Platz. Stimmungsvolle Musik erklang und wir begannen, uns die Teller vollzuschaufeln und unsere Becher füllen zu lassen. Ein sehr gutes Essen!
Corvus Corax spielten lange und brachten den kleinen Raum zu toben. Die Wände bebten und das Publikum zeigte sich sehr begeistert.
Die Band war auch nach ihrem Auftritt für den ein oder anderen Spaß und Schnaps zu haben. Und so ging der zweite Tag mit einem vollen Bauch, Anekdoten und gehörig viel Alkohol dem Ende entgegen.
Tag 3:
Für den letzten Tag war noch etwas Besonderes geplant. Am langen Schwert und am Bogen wurde ein abschließendes Turnier veranstaltet. Mit dem Bihänder überraschte die geballte Kraft der Frauen die teilnehmenden Männer und verwies das „starke“ Geschlecht auf die hinteren Ränge und eine Frau stand triumphierend inmitten der wogenden Schlacht.
Nach einem guten Mittagsmahl und unserer ehrenvollen und offiziellen Ernennung zu Grauen Wächtern bedankten wir uns für die freundliche Einladung und schlichen uns zurück in unseren tristen Alltag.
Wir bedanken uns bei EA und Bioware für die Einladung zu diesem großartigen Event, bei den Gladiatores für den tollen Unterricht an den verschiedenen Waffenarten, bei Corvus Corax für die gute Musik, allen Burg-Mitarbeitern für ihre tolle Arbeit und allen Mitanwesenden für die netten und anregenden Gespräche
Wir hatten sehr viel Spass mit euch!
Aphelian und Sweil