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Duncan

20.09.2009

Siegreich im Krieg
Wachsam in Friedenszeiten
Opferbereit im Tode

Wie viele andere auch, legte Duncan seinen Familiennamen ab, als er den Grauen Wächtern beitrat, als symbolische Geste des Neuanfangs. Er könnte jedoch auch darauf bestehen dass dies in seinem Fall einfacher war, denn seine Mutter stammte aus Anderfels und sein Vater aus Rivain während er den größten Teil seiner Kindheit in den Free Marches und Orlais verbrachte. Sein Volk war überall, während er keinen Ort seine Heimat nennen konnte. Duncan übernahm die unmögliche Aufgabe die Grauen Wächter in Ferelden anzuführen, in einem Königreich also dass den Orden zweihundert Jahre zuvor von seinem Gebiet verbannte. Konfrontiert mit Verdächtigungen und der offenen Anfeindung durch die Bewohner begann er damit, nach Rekruten Ausschau zu halten.

Duncan stand still bei den Stadttoren. Zu seiner Rechten kauerte Tamarel mit ihrem Bogen. Er hatt die junge Elfe wegen ihrer guten Augen rekrutiert; sie hatte sein Vertrauen durch eine systematische, tödliche Jagd gerechtfertigt. Links von Duncan wartete Richu, als Wächter genauso erfahren wie Duncan selbst, die starken Arme verschränkt.

Siegreich im Krieg

Duncan rief erneut den Anfang des Leitsatzes der Graune Wächter, den Teil, der ihm am meisten am Herzen lag. Krieg ließ nie auch nur eine Alternative zum Sieg zu; in den Schlachten, in denen die Wächter kämpften, bedeutete eine Niederlage dei Zerstörung von allem, was sie kannten und liebten. Sie brachten jedes Opfer, solange es den Sieg brachte.
Sieg um jeden Preis.
Die drei näherten sich Redcliffe, als sie den Ruck in ihren Seelen spürten, das Gefühl, das jedem Wächter vertraut war und vor sich nähernden Feinden warnte. Es ist ein Segen und ein Fluch, dachte Duncan, die Dunkelheit zu spüren um sie zu bekämpfen, und gleichzeitig zu wissen, dass ein Teil der Dunkelheit uns ständig begleitet.

Wachsam in Friedenszeiten

Das Ende der vierten Verderbnis lag nun schon Jahrhunderte zurück und die Welt hatte nicht stillgestanden. Einige sagten, die Dunkle Brut existiere längst nicht mehr oder dachten, gelegentliche Plünderungen in entlegenen Gebieten machten sie zu nicht mehr als einem Ärgernis. Doch obwohl die Schlachten vor den Augen der Menschen verborgen waren, kämpften die Zwerge in den tiefen Pfaden immer noch gegen die Dunkle Brut. Man kann eine Bedrohung nicht dadurch verschwinden lassen, dass man sie ignoriert. Hier, in diesem abgelegenen Dorf in Südferelden, war die Dunkle Brut soweit erstarkt, dass die Bevölkerung gänzlich überwältigt worden war.

Duncan schüttelte seinen Kopf, nickte einmal und einige Wesen inmitten des Dorfes fielen den Pfeilen der Wächter zum Opfer. Duncan und Richu setzten zum Angriff an um die Kreaturen in den Nahkampf zu zwingen. Stahl glänzte im Mondlicht. Es standen noch über zwanzig, die den drei Wächtern entgegentraten, doch Duncan schätzte die Chancen etwa gleich ein.

Klingen schnitten durch dunkles Fleisch, Tamarel drang vorsichtig weiter in ins Dorf vor und verlor dabei einige Pfeile an Feinde, die fliehen wollten. Die Grauen Wächter töteten auch den Letzten. Bedeckt von dunkler Flüssigkeit und seinem eigenen roten Blut betrachtete Duncan die Mischung aus teilweise gefressenen menschlichen Leichen und erst vor Kurzem gestorbenen Kreaturen (der Dunklen Brut, aber das klingt nicht mehr so toll). Drei oder vier Dorfbewohner blickten mit anhaltendem Entsetzen auf die Szenerie.

"Wir sind zu spät", sagte Tamarel. sie hatte Recht; tief in seinem Innern wusste Duncan, dass die Überlebenden bereits verdorben worden waren. Diejenigen, die einem schnellen, qualvollen Tod entkommen waren, würden dem Wahnsinn verfallen und zu kranken, tollwütigen Mördern werden. Er fluchte, spuckte aus und wischte sein Schwert sauber. Er ging weiter.

Die Dörfler sahen ihn mit wachsendem schrecken an, ihre Augen weiteten sich als sie schwarz wurden. Sie wandten sich ab und flohen.

Tamarels Pfeile bohrten sich in die Rücken der Dörfler, als sie flüchteten. Sie starben, weil sie mussten, starben um die Ausbreitung desselben Makels verhindern, der den Grauen Wächtern die Verbindung zu ihren Feinden ermöglichte. Dasselbe Übel, das die drei Wächter eines Tages zerfressen würde, an dem Tag, an dem jeder von ihnen entscheiden würde, dass es Zeit sei, in die tiefen Pfade hinabzusteigen, ein letzter Gang in die Schatten, um ihre Leben lieber freiwillig zu beenden als von der Krankheit dahingerafft zu werden.

Opferbereit im Tode
Die letzte Zeile des Mottos der Wächter ist zweifelsohne die wichtigste. Jedes Leben muss eine Bedeutung haben; jeder Tod einen Zweck. Winkend rief Duncan die anderen zu sich und sie begannen mit der bitteren Aufgabe, das Dorf niederzubrennen. Nichts sollte zurückgelassen werden.

geschrieben von Vierzweisieben