Lauwarmer Aufguss oder ein gutes Spiel?
Anlässlich des Bioware Open House Events, wir berichteten, luden EA und Bioware die WoP nach Edmonton, Kanada in die Bioware Studios ein um sich ein exklusives Bild vom aktuellen Entwicklungsstand von Dragon Age 2 machen zu können. 5h lang hatten wir die Möglichkeit, das Spiel in seiner PC-Version zu begutachten. Die Version war noch nicht die Aktuellste, jedoch machte sie einen sehr stabilen und guten Eindruck. Kein einziger Absturz begleitete meinen Ausflug. Jedoch war nicht alles vollständig implementiert und das Balancing war noch nicht perfekt. Biowares Geschäftsführer versprach jedoch, dass dies bis zum Release ausgebügelt sein würde. Dies hier sind die Eindrücke die wir sammeln konnten.
Dragon Age: Origins war das Rollenspiel 2009. Jetzt steht uns der Nachfolger Dragon Age 2 ins Haus. Viele unkten bereits im Vorfeld darüber, wie wenig der zweite Teil doch mit Origins zu tun hätte. Vergleiche zu Mass Effect wurden angeführt und wie sehr sich Bioware danach richten würde. Von der kurzen Entwicklungszeit wurde gesprochen und den kahlen Landschaften. Nun nachdem ich ausgiebig Zeit hatte, mir selbst einen Einblick in das kommende Spiel zu verschaffen, kann ich mit ein paar Vorurteilen und Fehlinformationen aufräumen.
Dragon Age 2 wurde neu konzipiert. Der Stil aus Origins an eine neue Geschichte angepasst. Düster, blutig und sexy sollte es laut Matt Goldman, dem Lead Artist von Dragon Age 2, werden. Jedoch keineswegs den Humor vermissen lassen, sadistisch sein oder gar sexistisch werden. Es kommen gute alte Bekannte zurück. Wer erinnert sich nicht an Sandal und Bodhan – ihr werdet sie wiedersehen. Der Gewaltgrad und das Blut bleiben gleich, jederzeit abschaltbar wenn man es nicht mag. Wirkliche Gewaltexzesse fehlen jedoch genauso wie „Plattenbikinis“ an weiblichen Charakteren. Die Frauen sind gut gekleidet, aber die Rüstungen bleiben nachvollziehbar realistisch und sehen gut aus. Anzumerken ist die vermeintlich geringe Entwicklungszeit. Jedoch ist es recht einfach zu erklären, denn mit der Konzeption von Dragon Age 2 wurde bereits während der Entwicklung von Origins begonnen. Biowares Mitarbeiter kann man an der Nasenspitze ansehen, dass sie mit dem kommenden Spiel sehr zufrieden sind. Man merkt dem Spiel auch durchweg an, dass sich die Designer mit ihrer Vision wohl fühlen. Dragon Age 2 bietet eine etwas andere Optik als sein geistiger Vorgänger. Inspirieren ließen sich die Designer von
und Breugels „Triumph of Death“.
Wenn man sich das fertige Spiel ansieht, erkennt man auch als Laie tatsächlich Parallelen bei der Farbgebung und der leichten Stilisierung der dargestellten Figuren. Wichtig zu wissen ist es warum Bioware mit Dragon Age 2 einen anderen Helden als im ersten Teil einführt. Kein Auserwählter sollte er sein, kein grauer Wächter der wieder eine Verderbnis zurückschlagen sollte. Eine Superverderbnis wäre naheliegend. Nur hätte das Spaß gemacht? Hawke ist eine andere Geschichte in der gleichen Welt, eine andere Art von Held. Erdiger, greifbarer und besser mit dem Spieler verbunden als es der graue Wächter war. Ein Ansatz der Spaß verspricht.
Geschichte:
Der Einstieg gestaltet sich ungewöhnlich. Eine Frau ist auf der Suche nach Hawke und dessen wahrer Geschichte. Sie drängt einen Zwerg, Varric, dazu ihr den Aufstieg des Helden von Kirkwall zu erzählen. So beginnt es also. Wir starten mit einem mächtigen Hawke, metzeln uns ohne große Mühe mit unserer Schwester in tristem Land durch Horden von dunkler Brut bis hin zu einem großen Oger. Taktik und Nachdenken ist hier nicht nötig. Hawke ist mächtig, ein Held und der Oger wird ohne große Mühe niedergestreckt. Bisher wirkt das Alles zugegebenermaßen unglaublich öde und langweilig. Unterbrochen wird das weitere Geschehen von dem Ausruf: „Unsinn, so war es doch gar nicht!“. Die Sucherin ist erbost und Varric lenkt ein. Natürlich war es nicht so, aber es ist eine gute Geschichte…und hier steigt ihr erneut in die Geschichte ein.
Wir erstellen uns einen Charakter. Der Editor ist vertraut denn er ist dem aus Origins sehr ähnlich. Unter dem Bild der einfachen Handhabung versteckt sich eine tiefe Auswahl und Komplexität. Wir haben die Wahl zwischen drei grundlegenden Klassen. Magier, Krieger und Schurke. Jede Klasse spielt sich sehr verschieden. Wieder sehen wir uns der dunklen Brut gegenüber. Jedoch fliehen wir dieses Mal aus dem brennenden Lothering. Wir versuchen unsere Familie zu beschützen was sich als kein leichtes Unterfangen darstellt. Die Kämpfe laufen jetzt auch nicht mehr so einfach ab. Hawke ist kein übermächtiger Held mehr und wir sind auf die Unterstützung der anderen Gefährten angewiesen um zu überleben. Auch keine Massen an Gegnern tauchen auf. Kämpfe mit einer leichten Unterzahl zu überstehen reicht hier schon aus. Wir treffen andere Flüchtlinge und bangen gemeinsam ums Überleben. Ob es Alle überleben werden? Ihr werdet es erleben. Der Oger am Ende ergibt sich nur mühsam seinem Schicksal. Damit wäre der richtige Einstieg geschafft und eine alte Bekannte taucht spektakulär in Drachenform auf – Flemeth. Was sie von uns möchte werdet ihr im fertigen Spiel erfahren. Die nächsten Schritte führen uns nach Kirkwall, einer wahrhaft prachtvollen Stadt. Dort beginnt sich unser Questbuch auch rasant mit immer neuen Aufgaben zu füllen. Unterteilt in primäre, sekundäre, Gefährtenquests und Nebenaufgaben. Jedoch wird uns hier keine Freundlichkeit entgegen gebracht. Zu viele Flüchtlinge suchen ihr Heil hinter den dicken Mauern. Wir sind kein Held, keine Prophezeihung zeichnet unseren Weg. Wir können trotz Hawkes künftigem Heldenstatus tun wie es uns beliebt. Wir müssen ja nicht zwangsläufig gut und ehrbar sein. Ebenso wie Hawkes Weg unklar ist, besteht auch innerhalb seiner Familie Spannung. Nicht Alle sind so nett wie sie sich zunächst geben. Aber welche Familie ist nur gut und freundlich? Die Familienbande werden euch jedenfalls eine Weile lang begleiten.
Wenn man Eines sagen kann ist es Folgendes. Der Stil von Dragon Age 2 ist definitiv einzigartig, die Stilisierung der Figuren passt sich wunderbar in das Spiel ein und zieht Einen in seinen Bann. Dieses Mal dürften auch Konsoleros auf ihre Kosten kommen. Die Grafik sieht dort deutlich besser aus als es noch bei Origins der Fall war. Gut dass Bioware hier deutlich nachgelegt hat. Verglichen mit Dragon Age: Origins hat sich die Grafikqualität insgesamt verbessert. Die Gesichtsanimationen wirken flüssiger und unterstreichen das Mittendrin Gefühl. Emotionen der Figuren sind so gut nachvollziehbar. Zwar bleibt die Animation hinter der von ME2 zurück aber sie ist immer noch gut in meinen Augen. Bewegungen, besonders die Kampfanimationen sehen großartig aus. Der betriebene Aufwand für die Aufnahmen hierfür war eine gute Investition! Die Rüstungen sehen gut aus. Freund und Feind sind gut voneinander zu unterscheiden. Eine große Entwarnung für alle Skeptiker: Die Landschaften sind keineswegs kahl wie es die ersten Bilder vermuten ließen. Natürlich gibt es Gegenden die trist sind, verdorben von der dunklen Brut und Magie, Pflanzen machen sich dort tatsächlich sehr rar. Das Grün wirkte stellenweise noch etwas aufgesetzt, ähnlich dem Kontrast der Pflanzen zum Boden in Gothic. Persönlich störte es mich jedoch nicht sonderlich. Aber im Gegenzug gibt es Orte voller Grün, voller Pflanzen und lauter Lichtquellen. Eine kleine Höhle war tatsächlich unglaublich schön in Szene gesetzt. Fast traumhaft stellen sich diese dar. Jeder Ort hat sein eigenes Flair, seinen eigenen Stil. Die Orte wirken wie von Hand gezeichnet und keineswegs mit einem Editor erstellt. Man merkt ihnen die Liebe an mit denen sie gebaut wurden. Die Kamera ist frei schwenkbar und selbst in den schnelleren Kämpfen verliert man nicht den Überblick. Man kann sehr weit heraus zoomen und sich so einen guten Überblick verschaffen. Das Effektfeuerwerk ist nicht zu verachten. Zaubersprüche bieten eine breite Vielfalt an Eindrücken. Feuer zischelt über den Boden während der Schurke mit seinem Bogen Horden von Gegnern verlangsamt und der Krieger sich mit seinem Zweihänder durch einen Oger schlägt und das Blut zu Boden rieselt.
Erzählstil:
Bereits bekannt war ja der erzählerische Kunstgriff des „framed narrative“, das heißt Hawkes tatsächliche Geschichte ist eingebettet zwischen den fiktiven Erzählungen seiner Heldentaten. Dadurch kann sich Bioware auf immer interessante Spielabschnitte konzentrieren. Triviales wird schlicht nicht gespielt. Das Spiel beginnt als seine Heldentaten bereits begangen wurden. In Rückblicken erfährt man von der Sage, wie heldenhaft er gewesen wäre und wie mächtig. Jedoch keine Angst, dieser Kniff bringt den Spieler jedoch schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Denn die tatsächlichen Geschehnisse um den Helden von Kirkwall gestaltet der Spieler selbst. Keineswegs bahnt sich dieser so einfach seinen Weg durch Horden von dunkler Brut. Mühsam und mit viel Entbehrung beginnt seine Geschichte. Die zentralen Fragen sind stets: „Wer war der Held von Kirkwall? Wie wurde er zum Helden?“
Der Spieler wird diese Fragen in jedem Durchgang neu für sich beantworten. Die Geschichte über einen Helden kann auf Lug und Betrug und Grausamkeit begründet sein. Der Sieger schreibt letztlich die Geschichte. Und im Falle von Dragon Age 2 werdet Ihr eure eigene Geschichte schreiben. Die Taten von Hawke umspannen einen weit größeren Zeitrahmen als in Origins, in etwa 10 Jahre seines Lebens werdet ihr spielen. Während der graue Wächter mit dem Erzdämonen ringt, beginnt für Hawke erst sein Abenteuer. Es erstreckt sich über Jahrzehnte und ihr werdet wichtige Stationen davon aufnehmen und beeinflussen können. Toll ist die Abwechslung zwischen Kampf und Geschichte. Man wird ständig im Spannungsbogen gehalten. Ich konnte keine Dauerkämpfe sehen oder lange Durststrecken. Actiongeladene und ruhige Passagen hielten sich gut die Waage. Ich war immer gespannt wie es weitergehen mag.
Fahnen flattern im Wind, Soldaten laufen ihre Runde durch die Stadt und kleine Beziehungsdramen finden auf der Straße statt. Der erste Eindruck von Kirkwall ist wahrlich ein Augenöffner, wunderschön und einzigartig die Locations gestaltet. Kurz gesagt, ihr seid mittendrin statt nur dabei. Dragon Age 2 stellt sich deutlich cineastischer als sein Vorgänger dar. Geskriptete Sequenzen, auch inmitten von Kämpfen, sind viel häufiger vertreten und rücken den Protagonisten besser in Szene. Besonders dass er jetzt auch eine eigene Stimme hat, hilft der Identifikation mit ihm oder ihr. Denn ihr wählt natürlich zwischen Mann oder Frau. Er ist nicht mehr der stille Begleiter sondern steht im Mittelpunkt und das ist auch gut so. Über das Gesprächsrad, das sich an Mass Effect anlehnt, wurde gemunkelt, es wäre einfach und langweilig. Jedoch ist es tatsächlich so, dass man nun einen viel besseren Einblick in den Gesprächsfluss erhält, als es vorher der Fall war. Kurze prägnante Sätze und Symbole stellen die grundsätzliche Reaktion von Hawke dar. Er spricht jedoch nicht einfach diese kurzen Sätze nach, sondern man steuert dadurch nur die grundlegende Art und Weise seiner Reaktion. Die Vertonung ist gut gelungen, man hört sich die Gespräche und die Interaktionen gerne zu Ende an. Sechs verschiedene Arten zu Antworten stehen dem Spieler zur Auswahl. Man kann ehrlich, verlogen, sarkastisch, böse, neutral oder scherzhaft sein, sogar seine Gefährten kann man bewusst in Gespräche einklinken lassen. Natürlich kann man auch immer nach weiteren Informationen fragen. Überreden als Fertigkeit konnte ich in der Version nicht ausmachen, auch hatte ich keine Möglichkeit per Überreden ins Gespräch einzugreifen. Jedoch war das für mich sogar ein Pluspunkt. Denn eine Fertigkeit, die man sowieso als Must-have skillen muss ist doch letztlich nur ein verschwendeter Skill. Durch die verschiedenen Antwortarten gestaltet sich das Gespräch auch zudem deutlich spannender und immer wieder neu. Ein kleines Gimmick gibt es hierzu noch zu erzählen. Je nachdem wie man sich in Gesprächen verhält wird sich Hawke auch in Kämpfen geben. Egal ob man als heldenhafter oder verlogener Charakter spielt, es spiegelt sich in seinen Kampfrufen auch wieder. Selbst wenn man scherzhaft antwortet kann man diese Eigenschaft an lustigen Kampfsprüchen hören. Den bekannten Kodex werden wir auch wiedersehen. Für Diejenigen, die sich tiefer in die Welt von Thedas einlesen möchten eine gute Sache. Kritiker werden anmerken, dass er wieder nicht vertont ist. Jedoch sollte man dabei nicht aus den Augen verlieren dass Hintergrundwissen nicht immer spielrelevant ist. Persönlich mag ich es manchmal längere Texte im Spiel zu lesen. Weitherin hat Dragon Age 2 zwar keinen Tag und Nacht Zyklus aber man kann auf der Weltkarte dazwischen wechseln. Ein Plus für das Gefühl in einer Welt zu sein, denn die verschiedenen Karten wirken dann auch neu. Außerdem gibt es bestimmt Quests die sich nur Nachts beginnen lassen.
Immer maximal drei Begleiter stehen Hawke auf seiner Reise zur Seite. Weiterhin stellen sie sich als echte Freunde oder Feinde dar und bieten die eine oder andere Kabbelei untereinander. Ihre Einstellung gegenüber dem Protagonisten kann man anhand einer Freund/Feind Leiste ablesen. Ihr Verhalten wird dadurch sehr stark beeinflusst. Manche ihrer Fertigkeiten können nur gewählt werden wenn man sie sich zum Freund gemacht hat. Ihr dürft euch auch freuen denn ihr könnt alte Bekannte wieder treffen und sogar rekrutieren. Hawkes Gefährten wurde wieder ein eigenes Leben eingehaucht und sie sind greifbar, liebenswert oder zum hassen. Allen voran ist hier Isabela zu nennen, bekannt noch aus Origins, bekommt sie viel mehr Leben eingehaucht. Sie ist witzig, mutig und sehr verführerisch, wenn sie es will. Sicherlich ein Begleiter der im Gedächtnis bleiben wird. Auch hier gibt es eine wichtige Information zu verlauten. Begleiter sind jederzeit ausrüstbar und skillbar wie ihr es möchtet. Lediglich die Rüstungen erfahren eine kleine Änderung. Denn sie sind aus einem Guss, d.h. Begleiter können im Gegensatz zu Hawke, keine einzelnen Handschuhe, Schuhe oder Helme anziehen. Dafür sind ihre Rüstungen jedoch immer gut anzusehen. Neue Ausrüstungen für sie können im Laufe des Spiels gefunden oder gekauft werden. Zu den Gegenständen generell ist zu sagen, wir werden weniger Nutzloses finden. Bioware hat die Vielfalt der einfachen Gegenstände eingeschränkt was bedeutet dass wir vorzugsweise Nützliches finden werden und unser Inventar nicht mehr mit "Crap" zugemüllt wird. Das Lager aus Origins wurde ad acta gelegt, ob sich das als gut erweisen wird muss man im fertigen Spiel sehen. Jeder Begleiter hat im zweiten Teil einen individuellen Ort zur Interaktion, der zu seiner Person passt. Einerseits schaut einem dann niemand zu, wenn man sich einem Begleiter nähert, andererseits werden so die Laufwege natürlich länger. Ob sich die Änderung dahingehend wirklich auszahlt, werden wir abwarten müssen, die Spielzeit reichte dafür schlicht nicht aus.
Skillsystem:
Das Skillsystem wurde stark überarbeitet. In seinem Aufbau ähnelt es jetzt eher einem verzweigten Baum. Insgesamt wurde das System etwas entschlackt. Ihr müsst nicht mehr jeden Skill erlernen um bis zu den „stärksten“ zu gelangen. Ihr könnt schon vorher eine Abzweigung wählen um zu eurem Wunschziel zu gelangen. Fast jede Fertigkeit bietet ein bis zwei Verbesserungen für sich die ihr wählen könnt. Viele alte Sprüche und Fertigkeiten fanden ihren Weg nach Dragon Age 2, bspw. die wandelnde Bombe, Zweihänder, Schild/Schwert, etc... Ihr werdet euch heimisch fühlen und doch die Verbesserungen positiv aufnehmen. Anhand der Skills könnt ihr jetzt auch die konkreten Auswirkungen, den direkten Schaden bspw. ablesen. Endlich kommen dadurch auch Perfektionisten auf ihre Kosten. Die Skills sind grundlegend zu unterscheiden zwischen den Kampffertigkeiten und Spezialisierungen, für die man separat Punkte erwerben muss. Vielen hat eine fehlende Spezialisierung für Fernkämpfer gefehlt. Für Schurken gibt es diese in DA2 jetzt endlich. Insgesamt ist der Unterschied zwischen den drei Klassen nun deutlich ausgeprägter. Während der Krieger den Nahkämpfer darstellt bewegen sich Schurken eher mit Bögen und Armbrüsten. Magier bleiben Magier. Mächtige Schadens-, Heilzauber und Sprüche zur Schwächung der Gegner lassen sich finden. Die Schadensanzeige in Kämpfen könnt ihr jederzeit abstellen und euch nur auf die Inszenierung konzentrieren. Abseits von den herkömmlichen Fertigkeiten wird auch Crafting im Spiel möglich sein. Die Zutaten für die Gegenstände sind überall in der Welt verstreut und versprechen interessante Basteleien. Jedoch konnte ich mir darüber noch kein endgültiges Urteil bilden da ich in der vorliegenden Version nicht ausreichend Materialien finden konnte.
Bei den Attributen werdet ihr keine Überraschungen erleben. Es bleibt wie es in Dragon Age 1 war. Meiner Meinung nach auch kein Grund dabei etwas zu ändern. Sie funktionieren so wie sie sind schließlich gut. Auswirkungen auf die unterschiedlichen Attributen sind spürbar. Jedoch könnt ihr die Auswirkungen davon jetzt schneller ablesen. Schadens- und andere Werte werden nun direkt bei den Attributen angezeigt.
Kämpfe:
Schneller spielt sich Dragon Age 2. Actionreicher, jedoch weiterhin taktisch. Sobald man das erste Mal selbst in Ruhe die Kämpfe spielt merkt man, dass sich nicht grundlegend etwas geändert hat. Nur ist es nicht mehr so träge. Figuren bewegen sich schneller zum Gegner, der Kampf läuft weitaus geschmeidiger ab als im Vorgänger. Eine weitere schöne Neuerung liegt darin, dass jetzt auch Fernkämpfer Finishing Moves erhalten. Es ist kein Privileg der Nahkämpfer mehr einem Gegner spektakulär ins Jenseits gehen zu lassen. Jedoch ist es immer noch Dragon Age das ihr spielen werdet. Die Pausenfunktion lässt auch hektische Kämpfe planbar werden. Keineswegs werden die Kämpfe einfach, aber sie sehen optisch einfach gut aus. Durch die schwenkbare Kamera werdet ihr den Überblick nicht so schnell verlieren. Eine weitere Neuerung stellen die Klassenübergreifendenen Kombinationen dar. Eiskegel und Steinfaust werden abgelöst von Skillkombinationen zwischen den Klassen. Eine weitere taktische Komponente und dadurch werden auch alle Klassen wichtig für das Gruppenspiel.
Resümee:
Dragon Age 2 behält die guten Ansätze aus Origins bei. Jedoch verbessert es einige von dessen Schwächen. Die Kämpfe spielen sich deutlich actionreicher, schneller und intensiver. Aber auch Taktiker werden daran ihre Freude haben. Die neue Art der Gespräche mag auf den ersten Blick abschreckend wirken, jedoch kann man Hawke so viel besser steuern. Die Begleiter wirken gut ausgearbeitet. Die Vertiefung von Beziehungen muss sich jedoch erst noch im Laufe des Spiels beweisen. Die Umgebung und das Figurendesign sind sehr schön. Es hat sich im Vergleich zu Dragon Age: Origins etwas verbessert. Nicht viel, aber der neue Stil und die aufgepeppte Optik gefallen mir sehr. Die Sprachausgabe tut ihr Übriges um den Spieler stärker ins Geschehen zu integrieren. Die eingebettete Erzählweise bietet eine interessante Möglichkeit. Und zwar dass man die überlieferte heldenhafte Geschichte im Grunde selbst schreibt und die Wahrheit gänzlich anders gestalten kann als es in Hawkes Legende überliefert wird. Das macht unglaublich viel Spaß. Wenn sich der Eindruck aus der Preview auch im weiteren Spielverlauf bestätigt steht uns 2011 ein großer Blockbuster ins Haus. Dragon Age 2 bleibt Dragon Age treu. Man fühlt sich sofort wieder in die Welt hineingezogen und heimisch. Leider ist über die Spielzeit nicht mehr bekannt als das Bisherige. Zwischen Origins und Awakening wird es sich bewegen. Sehr auffällig war jedoch, dass sich im Spielraum innerhalb dieser sehr kurzen Anspielzeit Jeder Spieler an einem anderen Ort befunden hat. Unsere Blicke huschten immer von Bildschirm zu Bildschirm um zu sehen was man gerade selbst verpasst. Wenn das mal kein gutes Zeichen ist!
Kritisches zum Ende hin sollte jedoch nicht fehlen. Über Biowares und EAs Marketing, die vorgestellten Screenshots und Eindrücke aus der Gamescom kann man wirklich nur den Kopf schütteln. Das Spiel sieht deutlich besser aus als es bisher nach außen gezeigt wurde. Ein klares Marketing-Eigentor.
Ich freue mich jedenfalls sehr auf den Release und Dragon Age 2 ist bereits vorbestellt. geschrieben von Aphelian